Hier sehen Sie Freiburgs schönstes Gebäude (meines).

So schön sieht der Grundbucheintrag aus:

Stelle: Bürgerstelle, Hauptgebäude: Schulgebäude, Namen: Hinrich Lünstedt

Bermerkung: Neu errichtet … (Den Rest der Zeile hat noch niemand zweifelsfrei entziffern können).

Aus der Festschrift „800 Jahre Freiburg“ aus dem Jahre 1954:

Ostern 1872 begann die „gehobene Schule“ mit 68 Schülern ihre Arbeit in drei Klassen in einem gemieteten Gebäude, der späteren „Alten Post“. Die Schülerzahl stieg langsam. Schon damals wurden Mädchen aufgenommen. Für sie wurde in einigen Stunden besondere Unterweisung erteilt. Nach fünfjährigem Bestehen wurde der „Rang einer Mittelschule“ erreicht.
Der Wert des Geldes in der Zeit wird spürbar, wenn die Chronik berichtet, daß 1877 ein eigenes Schulgebäude für rund 24 000 Mark an der Allwördener Straße fertiggestellt wird.

Später, 1877, bezog die Post das vom Bauunternehmer Lünstedt zunächst für die „Gehobene Schule“ erbaute zweistöckige Haus an der Deichreihe. (Den Rehlingschen Garten und den Garten vor der »Alten Post“ gab es damals noch nicht.) Dort war ein großer freier Platz (der frühere Schulplatz), so daß die Postkutschen Raum hatten, vorzufahren und zu wenden.

In diesem Hause ist die Post geblieben, bis sie zwischen den Kriegen ihr jetziges Postgebäude, das früher Th. Woltersche Kaufhaus an der Ecke Bahnhofstraße-Neuensteden erwarb und dann das daneben stehende Haus als Fernsprechamt (heute Selbstanschlußamt) einrichtete.

Nach dem WW2 war es eine Vertriebenenunterkunft und bietete zahlreichen Familien eine Wohnung, deren Nachkommen zum Teil noch heute in Freiburg leben.

Später wurden hier auch Flüchtlinge aus anderen Ländern und Kriegen untergebracht. Lange wurde es als billiger Wohnraum vermietet und erfuhr nur wenig Pflege und Instandhaltung. 1979 wurden die Fenster gegen kleinere getauscht, um die Decken abhängen zu können.

Zur Jahrtausendwende begann ein langjähriger Leerstand. Leider hat das undichte Dach in dieser Zeit erhebliche Schäden an der Holzkonstruktion. Danach war das Haus wenige Jahre in Besitz eines Trödlers, bis es im November 2016 von mir erworben wurde. Seitdem wird es in Eigenleistung restauriert – was leider auch sehr lange dauert.

Aktuell wird nur das Dachgeschoss bewohnt, das Mitteldeck wird gerade restauriert. 2024 soll die historische Eingangstür wieder entstehen, hier findet sich derzeit ein Fenster, aktuell wird das Haus durch einen Seiteneingang betreten.

Ein Restaurationsbericht ist in Arbeit und wird in kürze hier verfügbar sein.

Was aus dem Haus werden soll? Als Wohnhaus für einen Erwachsenen und ein Kind ist es ziemlich groß. Vermutlich wird es der Freiburger Männerhort: Wenn Frau einkaufen geht kann sie Ihren Mann hier zum Spielen abgeben. Zwei Flipperautomaten stehen schon bereit, 100 Meter Carrerabahn sind vorhanden, der Raum aber noch nicht fertig. Räume für Billard und Dartspiel sind in Planung.

Ein aktuelles Baustellenbild:

Denkmalschutzkonform erfolgt eine Innendämmung mit Weichholzfaserplatte, die mit Lehm an die Außenwand verklebt wird. Diese wird mit Lehm verspachtelt und dann verputzt. Hierfür wird zunächst Lehm angeworfen, ist dieser getrocknet, wird eine glatte Schicht aufgezogen. Durch das angeworfene Lehm ensteht eine größere Oberfläche, die die Trocknung begünstigt und die Friktion mit der nachfolgenden Schicht verbessert. Diese Methode des Putzaufbaus entschleunigt den Bauherrn erheblich. Im Ergebnis entsteht eine diffusionsoffene Dämmung. Der Neubau der Fenster ist für 2024 geplant. Die Bauaufsicht erledigt das Moorhuhn „Herkules“.

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